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RenoMForensikAm Freitag. den 14. Juni 2013 besuchten wir - die Mittelstufe sowie die Oberstufe der Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten, kurz ReNo's -– besuchten wir im Rahmen des Politikunterrichts die örtliche Forensische Klinik.

Die Forensische Klinik, auch Forensische Psychiatrie genannt, ist ein Teilgebiet der Psychiatrie, welches sich mit der Behandlung, der Begutachtung und mit der Unterbringung von psychisch kranken Straftätern befasst.

RenoMForensikAm Freitag. den 14. Juni 2013 besuchten wir - die Mittelstufe sowie die Oberstufe der Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten, kurz ReNo's -– besuchten wir im Rahmen des Politikunterrichts die örtliche Forensische Klinik.

Die Forensische Klinik, auch Forensische Psychiatrie genannt, ist ein Teilgebiet der Psychiatrie, welches sich mit der Behandlung, der Begutachtung und mit der Unterbringung von psychisch kranken Straftätern befasst.

Die LWL-Maßregelvollzugsklinik Herne ist speziell ausgerichtet auf die Therapie und Sicherung von männlichen Patienten mit Psychosen und Persönlichkeitsstörungen, die aufgrund ihrer Erkrankung eine Straftat begangen haben. "Warum kommen die dann nicht in den Knast?", fragt man sich. Nicht jeder Straftäter ist sich seiner rechtswidrigen Tat bewusst!

In einer solchen Klinik arbeiten zahlreiche Pfleger und Erzieher, Ärzte und Therapeuten sowie Sozialarbeiter daran, den Patienten wieder ein normales Leben in unserer Gesellschaft zu ermöglichen. Im Idealfall heißt dies, dass der Patient geheilt wird, was in der Praxis selten passiert. Im Normalfall werden die Patienten darauf therapiert, wieder straffrei in unserer Gesellschaft leben zu können.

Wir waren alle zum ersten Mal in einer solchen Klinik. Welchen Anlass hätte man auch unter normalen Umständen, wenn nicht für einen Besuch, welcher uns hoffentlich einen tieferen Einblick liefern und sämtliche Vorurteile aus dem Weg schaffen würde.

Jedem Patienten wird jeweils ein Bezugstherapeut, in dem Fall ein Arzt oder Psychologe, ein Hauptbezugspflegender sowie ein Bezugssozialarbeiter zugewiesen. Diese arbeiten im Team zusammen, um den Patienten ein strukturiertes Umfeld zu gewährleisten. Das therapeutische Angebot umfasst außerdem unter anderem Musiktherapie, Sporttherapie, Arbeitstherapie sowie eine individuelle Beschulung.

Neben diesen Maßnahmen gibt es noch die sogenannten "Lockerungen". Sie umfassen begleitete oder auch unbegleitete Ausgänge innerhalb des Geländes sowie auch außerhalb. Je mehr der Patient "mitspielt", umso länger und häufiger werden diese Ausgänge. Sie sind wichtiger Bestandteil der Behandlung. Patienten, von denen eine Gefahr ausgeht, bekommen natürlich keine Lockerungen, keine Sorge.

Da es sich um Straftäter handelt, sind die Sicherheitsvorkehrungen entsprechend hoch. Das Klinikgelände ist umschlossen von einer fünfeinhalb Meter hohen Mauer. Das Ganze wird dann natürlich auch elektronisch sowie videotechnisch überwacht. Also: Kameras und Bewegungsmelder an jeder Ecke. Für die gesamte Klinik gibt es außerdem nur einen Ein- und Ausgang, eine einzige Schleuse, es gibt keinen Hinter- oder Seiteneingang.

Die Klinik verfügt, neben Patienten- und Besucherräumen, über einige sogenannte Gesellschaftsräume, welche mit Fernsehern, Sofas und sogar Computern –allerdings ohne Internetzugang- ausgestattet sind. Für Patienten, von denen Gefahren ausgehen, gibt es Kriseninterventionsräume. Ein mulmiges Gefühl stieg in uns auf, als wir eines dieser Räume betraten. Blaue Wände, auf dem Boden eine einzige Matraze sowie eine Toilette mit Waschbecken. Hier möchte man nicht eingeschlossen werden.

Leider hatten wir keine Gelegenheit dazu bekommen, mit einem der Patienten zu reden. Lediglich ein Einblick in eines der Patientenzimmer wurde uns gewährt, welche teilweise gemütlicher ausgestattet sind als ein Krankenhauszimmer. Darin standen zwei Betten, Regale mit Büchern, ein Schreibtisch, eine kleine Stereoanlage sowie ein Badezimmer mit Dusche und WC. Nicht schlecht!

In jeder Abteilung gibt es einen durch eine Glaswand umrundeten Raum, welcher als Aufsichtsraum dient, in dem immer mindestens ein Mitarbeiter vor Ort ist. Diese Aufsichtsräume machten einen abgeschotteten Eindruck. Eine offene Theke hätte es vielleicht auch getan.

Alles in allem machte die Klinik also einen mehr oder weniger gemütlichen, stattlichen aber vor allem auch einen menschlichen Eindruck. Wie erwartet wurden sämtliche Vorurteile über den Haufen geworfen. Wir verließen das Gelände mit einer ganz neuen Meinung. Nämlich der, dass das Ganze wohl doch seinen guten Zweck erfüllt. Man sollte den Medien einfach nicht zu viel Glauben schenken, sondern, wenn man die Möglichkeit dazu hat, sich ein eigenes Bild machen!

Giselle Milloch

ReNoM