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SoR2Herne, März 24. Unser Motto der diesjährigen Aktion zum internationalen Tag gegen Rassismus (21. März) lautete: „Mulvany steht gegen Rassismus!“ – Und das haben wir diesmal wörtlich gemeint: Klassen konnten in ihrem Politikunterricht eine sogenannte „lebendige Statistik“ bilden: Ein Raum war bis auf einige Linien am Boden ganz leergeräumt. Anhand verschiedener Fragestellungen konnten sich unsere Schüler*innen auf diesen Linien positionieren, je nachdem, inwieweit sie einer Aussage zustimmten bzw. diese ablehnten. So wurden Positionen sichtbar gemacht.

 

Die entstandenen Stimmungsbilder boten sehr viele Gesprächsanlässe. Denn natürlich geben wir niemandem seine Haltung vor, wollten aber gerne miteinander über das Thema Rassismus und insbesondere über Alltagsrassismus ins Gespräch kommen.
Bereits die erste Positionierungsaussage hatte es in sich:
„Alle hier im Raum sind Rassisten.“
Die Aussage lud dazu ein, erst einmal zu überlegen, was Rassismus überhaupt bedeutet:
Rassismus konstruiert z. B. aufgrund von Herkunft Menschen höherer und minderer Wertigkeit.


„Rassismus hat auch etwas mit mir zu tun.“
Einigen Schüler*innen stellten fest, auch wenn man zur Mehrheitsgesellschaft gehört und nicht von Diskriminierung betroffen ist, kann man Teil von Rassismus sein. Etwa indem man diesen selbst ausübt oder sich seiner Privilegien gar nicht bewusst ist.


„Ich stecke voller Vorurteile.“
Mit dieser Positionierungsaussage näherten wir uns dann langsam dem Thema Alltagsrassismus an. Alltagsrassismus kann in alltäglichen Situationen auftreten, in denen man sich unter Umständen nicht einmal bewusst ist, dass das Gegenüber das eigene Verhalten als rassistisch empfinden könnte wie die Frage „Wo kommst du her?“ oder das Wiedergeben eines Vorurteils gegenüber einer bestimmten Volksgruppe in Form von Witzen usw.

Im Sinne von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage konnten wir hoffentlich dazu anregen, eigene Denk- und Verhaltensweisen zu hinterfragen. So kann man dieses Schulmotto auch folgendermaßen verstehen: Selbstreflexion erfordert zuweilen Mut!

Text und Bilder: Kathrin Wagner für das KULTURcafé