Bericht der Schülerin Yasmin Avci, HBFG 11 A
Elf begeisterte Schülerinnen und Schüler der Klassen HBFG11A und HBFG11B des Wirtschaftsgymnasiums entschlossen sich, das Angebot eines Pragaustauschs unserer Europaschule zu nutzen. Der Pragaustausch besteht aus dem Besuch in Prag über fünf Tage mit organisiertem Programm mit den Schülern dort; ein paar Monate später folgt der Besuch der Prager hier bei uns in Herne.
Am 30.03.2009 begann die Reise für unsere Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe schon früh morgens um 6 Uhr am Herner Bahnhof. Schüler und Lehrer haben Fahrgemeinschaften organisiert, sodass jeder gut zum Flughafen kam. Am Flughafen angekommen, gab es nach dem Einchecken und der Gepäckabgabe noch genug Zeit sich den Flughafen genauer anzugucken und zu frühstücken. Auch am Terminal gab es keinen Zeitdruck.Der Flug mit 860 km/h selbst verlief völlig problemlos. Auf 10.000 m Höhe schliefen oder redeten Schüler und Lehrer schon aufgeregt durcheinander.
Nachdem die Gepäckstücke ihren rechtmäßigen Besitzer am Prager Flughafen gefunden hatten, trafen unsere Schüler die Schülerinnen und Schüler aus Prag zum ersten Mal. Nach einer herzlichen, jedoch trotzdem leicht schüchternen Begrüßung fuhr die Gruppe mit Bus und Bahn zu der Unterkunft der Herner Austauschschüler. Die Prager stiegen an der Haltestelle Aned aus und beschrieben unseren Lehrern den Weg zum Hotel Klamovka, unserer Unterkunft während unseres Pragaufenthaltes.
Das Hostel selbst war recht einfach, aber dennoch sauber und gerade ausreichend für unsere Bedürfnisse. Die Herner Schüler wurden in 6er-Zimmer aufgeteilt, zwei für die Mädchen, eins für die Jungen. Es gab dort nur 6er-Zimmer, aber so konnten sie die freien Betten als zusätzliche Ablagefläche nutzen. Dort hatten Schüler und Lehrer genug Zeit um sich ein wenig auszuruhen. Das Frühstück, welches wir jeden Morgen bekamen, war ebenfalls recht einfach.Am selben Abend trafen sich die Herner und Prager an einer Bowlingbahn. Dort wurden nach einer Vorstellungsrunde Partnergruppen von jeweils einem Herner und einem Prager Schüler gebildet um sich kennenzulernen und die Schüchternheit zu überwinden. Schüler und Lehrer hatten sehr viel Spaß und verstanden sich sehr gut. Auch für Verpflegung war gesorgt - Pizza so viel man essen konnte und eine Bar, an der man sich mit Getränken selbst versorgen konnte.
Abends wollten die Schülerinnen und Schüler der beiden europäischen Länder gar nicht gehen, doch die Müdigkeit der Anreise und des Spaßhabens machte sich deutlich bemerkbar und unsere Schüler und Schülerinnen begaben sich gemeinsam wieder zu ihrem Hostel.Der zweite Tag begann mit einem Besuch der Partnerschule in Prag. Nach einer Rede von der stellvertretenden Schulleiterin und einem Vorstellungsvideo der Schule hatten unsere Schüler die Gelegenheit an verschiedenen Unterrichtsstunden (Deutsch, Englisch, Spanisch, Tschechisch und Sport) teilzunehmen. Nach dieser interessanten Erfahrung aßen wir in der Nachbarschule der Schule unser Mittagessen. Dort fühlte man sich wie in einer amerikanischen Schulkantine- unsere Schülerinnen und Schüler waren sichtlich begeistert.
Nach dem Essen wurde unseren Schülern auf dem Weg zur berühmten Karlsbrücke, welche die Prager Altstadt mit der Prager Burg verbindet, von den Prag-Schülern die wunderschöne Prager Altstadt gezeigt. Die Prager Altstadt ist durch viele kleine, verwinkelte Gassen und historische Bauten, wie zum Beispiel Fachwerkhäuser, gekennzeichnet.Nach einem kurzen Besuch in dem Hostel, währenddessen die Schülerinnen und Schüler sich für den zuvor angekündigten Dunkeltheaterbesuch fertig machten, traf sich die Herner Gruppe und ging zusammen in die Vorstellung. Jeder einzelne war begeistert über die noch neue Art von Theater. Nach der Vorstellung wurde dieser aufregende Tag mit einem gemeinsamen Bierchen gefeiert.
Am dritten Tag trafen sich die Prager und unsere Herner Schülerinnen und Schüler um an einer Führung durch das jüdische Viertel und dessen Synagogen in Prag teilzunehmen. Nach dieser Führung hatten die Schülerinnen und Schüler noch ein wenig Freizeit, die sie in gemischten Gruppen nutzten. Mittags trafen sich dann alle Schülerinnen und Schüler zum Mittagessen wieder in der Nachbarschule der Prager Schule. Während des Essens unterhielten sich alle begeistert und tauschten Informationen über die verbrachte Freizeit und die lustigsten Erlebnisse aus. Nach dem Mittagessen besuchten die Herner und Prager die Prager Burg und wurden Zeugen der Wachablösung.
Am Abend waren unsere Schülerinnen und Schüler mit einigen Schülern aus Prag auf einem Aussichtsturm. In einer Höhe von circa 93 m sah Prag mit fast untergegangener Sonne und blinkenden Stadtlichtern wundervoll aus. Nach diesem Besuch, um ca. 21 Uhr, trennten sich die Wege der Prager und Herner wieder. Während einige Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe unseres Berufskollegs zurück ins Hostel fuhren, ließen die anderen den Abend mit ein paar Bierchen ausklingen.
Der vorletzte Tag des ersten Teiles des Pragaustausches begann mit einem Zoobesuch. Unsere Schülerinnen und Schüler waren sehr begeistert von der Größe, den Tieren und dem Aufbau des Zoos. Nach einem weiteren Mittagessen in der Schulküche hatten die Schüler und Schülerinnen aus Prag und Herne den Nachmittag zur freien Verfügung. Viele Schüler und Schülerinnen gingen in Kleingruppen shoppen.Zurück im Hostel Klamovka begaben sich die Herner Lehrer in ein Restaurant um die Lehrer unserer Partnerschule zu treffen. Die Herner Schülerinnen und Schüler wurden von den Prager Schülerinnen und Schülern mit einem selbstgemachten Abendessen überrascht. Danach unterhielten sich alle in einer großen Gruppe (mit circa 20 Leuten in einem Zimmer!) und hatten zusammen viel Spaß. Nach der Ankunft unserer Lehrer ließen die Prager und Herner zusammen den Abend in einer Bar ausklingen. Die Nacht wurde aufgrund eines Streites recht turbulent, weswegen die meisten Herner Schüler und unser Lehrer Herr Töns nicht schlafen konnten.
Der Tag der Abfahrt wurde nach dem Frühstück, dem Packen und der Fahrt zum Flughafen sehr rührend. Die Prager Schüler und Lehrer empfingen unsere Gruppe und nach dem Einchecken wurde ein großer Abschied gefeiert. Jeder verabschiedete sich in mehr oder weniger großer Traurigkeit, welche von den Pragern erwidert wurde. Trost fanden beide Gruppen in der Vorstellung, sich in ein einigen Monaten in Herne wiederzusehen. Die Prager schenkten uns belegte Baguettes, damit unsere Schüler während des Wartens auf unseren Heimflug nicht hungern mussten. Der Rückflug verlief bis auf einige kleine Landeprobleme ruhig.Nach dem Auschecken und der Fahrt zurück zum Herner Bahnhof verabschiedeten sich nun auch unsere Schüler voneinander.
Die Rückmeldungen durch unsere Schüler, Schülerinnen und Lehrer verlief ohne Ausnahme positiv. Neue internationale Freundschaften entstanden und auch unter unseren Schülern entstanden oder vertieften sie sich. Niemand wünschte sich, diesen aufregenden Schritt, das Angebot unserer Schule anzunehmen, nicht begangen zu haben.
Die Schüler fühlen sich durch die Reise nun verbundener mit Europa und freuen sich über die neuen Kontakte und Erlebnisse. Jeder freut sich nun und erwartet den Tag, an dem die Prager uns besuchen, sehnsüchtig.