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Gruppe 2010Seit vielen Jahren führt unsere Schule in jeder Jahrgangsstufe 11 des Wirtschaftsgymnasiums einen Schüleraustausch mit unserer Partnerschule in Prag durch – die Schüler besuchen sich gegenseitig, leben in citynahen Unterkünften und tauchen in das pralle Prager und Ruhrgebiets- Kulturleben ein. Das Besondere an dem Klassenfahrtsangebot ist, dass uns die Tschechen ihre Stadt zeigen – wir machen also wertvolle interkulturelle Erfahrungen, bei denen der Spaß offensichtlich nie auf der Strecke bleibt – wie ihr hier in einem Schülerbericht über den Besuch in Prag nachlesen könnt.
Der Gegenbesuch der Prager Schüler steht übrigens kurz bevor: vom 21. bis zum 24. Juni machen wir gemeinsam mit ihnen das Ruhrgebiet unsicher – die Schalke Arena, die Zeche Zollverein u.v.m. – tja, und dann drücken wir am 23.06. natürlich gemeinsam dem deutschen Team die WM-Daumen. Wir freuen uns schon sehr auf unsere Gäste!!!


Prag – Pizza, Pivo & Party

 

Montag, 22. März 2010

April_2010_059Schon früh mussten sich die Fahrgemeinschaften am ersten Morgen treffen, um rechtzeitig am Kölner Flughafen zu sein. Offensichtlich war das Navigationssystem auch noch etwas müde, sodass wir mehr von Köln zu sehen bekamen als geplant.

Doch wir erreichten unser Ziel und bis zum Boarding blieb sogar noch genügend Zeit sich umzusehen und mit ausreichend Lebensmitteln einzudecken, um auf alles vorbereitet zu sein.

Der Flug verlief schnell und unkompliziert, es war auch keinem das Gepäck abhanden gekommen.

Ein gutes Zeichen – Prag, wir kommen!

In der Eingangshalle erwartete uns bereits die Prager Gruppe. Während sich die Lehrer herzlichst begrüßten und sich offensichtlich über das Wiedersehen freuten, waren alle Schüler noch etwas scheu und keiner wusste so recht, was jetzt zu tun war. Die Prager machten schließlich den Anfang und begrüßten uns mit einem Händedruck. Die Vorstellung mit Namen wurde allerdings bereits nach der zweiten Person aufgegeben, denn zumindest manche klangen in unseren Ohren exotisch – doch Gott sei Dank gewöhnt man sich an alles, bis auf einen konnten wir sie am Ende des Aufenthalts alle aussprechen.

Die erste Schwierigkeit erwartete uns noch am Flughafen. Mit unbekannter Währung ausgestattet versuchten sich einige daran, das Prinzip des heimischen Getränkeautomates zu entschlüsseln. Vergebens, doch die Drohung, eine der tschechischen (des Deutschen mächtigen) Lehrerinnen zu holen, wirkte – wir bekamen, was wir wollten.

Mit Bus und Bahn fuhren wir zum Hostel Klamovka, welches von innen definitiv schöner anzusehen war als von außen – bis auf einige gewöhnungsbedürftige Bilder an der Wand. Doch sauber war es ohne Zweifel und so richteten wir uns relativ schnell ein, denn wir waren ja noch zum Bowling verabredet! Das Gerücht, wir würden dort etwas zu essen bekommen, ließ nicht nur einen schneller laufen.

Unsere kleinen 4- bis 5-Mann Gruppen ermöglichten ein schnelles Kennenlernen und schon nach kurzer Zeit war zwischen Pizza, Bowling und Quatschen vergessen, dass ja einer die Punkte mitzählen sollte. Shit happens, dann haben wir einfach alle gewonnen!
Nach 2 Stunden setzten wir uns dann noch alle zusammen und jeder erzählte ein paar Sätze über sich und seine Interessen.

Doch auch der gemütliche Abend findet mal ein Ende, die vielen Eindrücke des Tages besiegen den Wunsch nach mehr und somit machte sich ein Teil der Gruppe auf, den Weg zurück ins Hostel zu finden, während der Rest noch auf ein Bierchen in eine Kneipe ging.

Dienstag, 23. März 2010

Nicht nur von einem Wecker, sondern auch von lang entbehrten Sonnenstrahlen geweckt zu werden, lässt einem den Tag direkt viel angenehmer erscheinen.Kein warmes Wasser zum Duschen zu haben allerdings nicht, denn die Herren hatten beim Versuch, die Heizung runter zu drehen, leider den Boiler ausgemacht und keiner wusste, wie er wieder angeht .. schade.
Das Frühstück war nicht sonderlich umfangreich oder kulinarisch wertvoll, doch völlig ausreichend: (tschechische) Brötchen, Aufstrich und Kaffee.

Die Schule wirkte nicht anders als gewöhnliche Schulen bei uns, das einzig Erwähnenswerte ist, dass viele Schüler Hausschuhe o.Ä. tragen. Sofern wir richtig verstanden haben, wird das überwiegend im Winter so gehandhabt um zu verhindern, dass die Schule durch Matsch übermäßig verdreckt. Unsere Gruppe wurde durch die Direktorin begrüßt, die uns bei der Gelegenheit einiges über Geschichte, Tradition und Aktionen der Schule erzählte. Im Anschluss durften wir den Unterricht einiger anderer Klassen besuchen. Der Tschechisch-Unterricht war nur mit einem Dolmetscher nachvollziehbar – wie zu erwarten war – doch der Englischunterricht war recht interessant. Auch wenn die Prager Schüler die englische (und deutsche) Sprache erst seit wenigen Jahren lernen, beherrschen sie diese erstaunlich gut. Zum Mittagessen ging es in die Kantine im Gebäude nebenan.
Entgegen aller Befürchtungen schmeckte das Essen doch ziemlich lecker – verhungern konnten wir also nicht. Nach dem Mittagessen besichtigten wir das jüdische Viertel.

Die Synagoge, wo die Führung ihren Anfang hatte, wurde zu einem Museum umgebaut und sah sowohl von außen als auch von innen sehr beeindruckend aus. Jaja, die Dame, die die Führung machte, war zwar schwer zu verstehen, doch alleine für den Anblick lohnte es sich. Nach diesen 2 überaus aufschlussreichen Stunden (jaja) war die Führung beendet und wir wurden in die Freiheit entlassen. Die einen gingen in die Stadt, die anderen zurück zum Hostel um sich auszuruhen – 2 Stunden abwechselnd laufen und stehen belastet die Füße doch sehr.
Abends brachten uns ein paar Prager Abendbrot vorbei: Brötchen, Salate und Aufstrich.

Nachdem alle eine Kleinigkeit gegessen hatten, machten wir uns auf den Weg zum Fernsehturm.

SehenswürdigkeitenMit viel Spaß und Gesang (unsere Erinnerungen an die Lieder unserer Kindheit wurden in gemeinsamer Arbeit aufgefrischt) ging die Fahrt schnell um; was die Prager nun von uns und unseren Singkünsten halten mögen, wollen wir lieber nicht wissen. Der Fernsehturm sah schon von unten toll aus, doch die wunderschöne Aussicht von oben überbot alles; die Skyline von Prag ist wirklich sehenswert. Im gemütlichen Zusammensein und mit ein paar Bierchen ausgerüstet konnte der Tag in aller Ruhe ausklingen. Nach und nach verabschiedeten sich alle, um vor dem folgenden Tag noch ein wenig Schlaf zu finden.

Mittwoch, 24 März 2010

Der dritte Tag konnte für alle wieder mit warmem Wasser begonnen werden, worüber einige so erfreut zu sein schienen, dass sie die Zeit vergaßen und zu spät zum vereinbarten Treffpunkt kamen. Doch wer zu spät kommt, den bestraft das Leben, dementsprechend hatten die Lehrer beschlossen nicht zu warten: Die Schnitzeljagd durch Prag konnte beginnen …

Mittels Handy wurden sie jedesmal informiert, welches Verkehrsmittel als nächstes dran war und dann warteten alle gespannt, ob sie diesmal schnell genug sein würden. Doch meistens ging die Tür genau vor ihrer Nase zu. Dennoch schafften sie es, uns an dem vereinbarten Treffpunkt mit den Pragern einzuholen. Unter Frau Immings amüsiertem Blick konnte dann die Führung durch die Altstadt beginnen. Viele Informationen, zahlreiche schöne Gebäude und ein halbes Schwein später war auch diese Führung beendet und wir gingen wieder in die Schulkantine zum Mittagessen. Nach dem Mittagessen begaben wir uns in den Zoo, was für einige sicherlich das Highlight des Aufenthalts war. Der Zoo war riesig und sehr schön aufgebaut, die Vielfalt an Tieren groß, doch die Anzahl an englischen Infoschildern dagegen gleich null. Doch unsere schlauen Prager waren mit Wörterbüchern ausgestattet, sodass wir auch bei dunklen Gängen vorher wussten, was uns erwartet.

Doch die letzten Tage hatten bereits ihre Spuren hinterlassen und jede Sitzmöglichkeit wurde ausgenutzt, völlig egal, welcher Zweck ihr eigentlich zugedacht war.

Ein kurzes Abendessen bei McDonalds, um den Magen zu füllen, bevor wir uns zu Fuß auf den Weg zum Planetarium machten. Die Ausstellung war auf Tschechisch, doch nach intensiver Suche konnte manchmal auch eine englische Übersetzung gefunden werden. Die Vorstellung selbst war für uns auf Englisch und eigentlich auch sehr interessant, doch der Reiz, kurzzeitig den Komfort der Sitze zu genießen und ein kurzes Nickerchen zu machen, war größer. Ein wenig ausgeruht konnten wir dann den Tag in aller Ruhe bei einem leckeren Bier ausklingen lassen.

Donnerstrag, 25. März 2010

Auch am nächsten Tag gab es wieder einige Spezialisten, die es nicht schafften, pünktlich den Hostelausgang zu finden. Als wir uns dann wieder gerade auf den Weg machen wollten, hörte man nur ein: „Och ne, nicht schon wieder“ und um eine neue Schnitzeljagd durch Prag zu verhindern, schlossen sie sich uns lieber ohne Jacke und Rucksack an und wir konnten uns gemeinsam auf den Weg zur Prager Burg machen.

Prag bei NachtViele Gruppenfotos später kamen wir auch am Ziel an und wir konnten uns die Burg selbst sowie den Wachwechsel anschauen. Die Kirche, innerhalb der Burgmauern stand zwar eigentlich auch auf dem Programm, doch aufgrund der bereits einmal um die Kirche reichenden Warteschlange wurde kurzfristig umdisponiert. Mittags gab es dann wieder das Essen aus der Schulkantine und ein leckeres Eis als Nachtisch. Mit vollem Magen und höchst motiviert gingen wir dann die Brauerei „Staropramen“ besichtigen, eine Biermarke und die zweitgrößte tschechische Brauerei. Die Besichtigung mit Führung war zwar nicht ganz so beeindruckend und interessant wie erhofft, doch zumindest konnten wir am Ende drei verschiedene Bierprodukte kosten.
Danach war dann für alle Freizeit angesagt, die von vielen zum Essen und Shoppen genutzt wurde, um für den bevorstehenden Discoabend gut vorbereitet zu sein.

Abends im Hostel fing das typische Mädchen – Chaos an: Hier ein Lockenstab, da ein Glätteisen, hier ein Oberteil und mitten drin die Prager Schüler. Da eine Verteilung der 27 Leute auf 5 Stühle nicht möglich war, wurden eben mal die Zimmer umgeräumt, um aus den Betten einen Sitzkreis machen zu können. Doch es dauerte nicht lange, bis es „krach“ machte und eines der Betten in seine Einzelteile zersplittet war: „Ups – Egal“. Damit konnte der Partyabend beginnen! Wir machten uns auf den Weg zur größten Prager Disco, wo uns Frau Imming und Herr Töns schon sehnlichst erwarteten. Dort angekommen wurde mächtig das Tanzbein geschwungen und jeder zeigte, was er kann. Auch unsere beiden Lehrer ließen sich das nicht nehmen und gaben ihre tänzerischen Fähigkeiten zum Besten.

Irgendwann früh morgens wurde dann die Partynacht beendet und wir machten uns alle mehr oder weniger ohne fremde Hilfe auf den Weg zum Hostel, wo es noch sehr kuschelig wurde, da einige der Prager Schüler auch dort übernachteten.

Freitag, 26. März 2010

AbschiedDer Freitagmorgen begann mit Frühstück, jeder Menge Kaffee, ausgiebigem Duschen sowie dem typischen Chaos, das am Ende so einer Woche beim Packen entsteht. Von den tschechischen Schülern begleitet machten wir uns dann auf den Weg zum Flughafen. Der Abschied voneinander fiel deutlich herzlicher, aber auch trauriger als die Begrüßung vor 5 Tagen aus. Wir stiegen bei tschechischem Sonnenschein in den Flieger ein, um ca. eine Stunde später im verregnetem und ungemütlichem Deutschland auszusteigen. Doch auch das Wetter konnte die Vorfreude auf zu Hause nicht trüben und die schönen Erinnerungen an Prag vermiesen.

Unser Fazit aus fünf Tagen Prag : „Die Füße tun weh, das Bier schmeckt gut, McDonalds ist überall zu finden, wir können nicht singen, fallen überall auf, haben immer Hunger und nach müde kommt doof“.

Lisa Ebbinghaus, HBFG 11