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Europaschule

Austausch 1999: Wir in der "Goldenen Stadt" auf dem Wenzelsplatz

Um 4.47 Uhr ging es endlich los: Nach Prag. Müde wie wir waren, mussten wir schon am frühen Morgen Frühsport  machen, wobei wir unsere Koffer den Bahnsteig rauf, dann in Dortmund wieder runter und wieder rauf tragen mussten, bis wir dann in dem Zug saßen, der uns in die “Goldene Stadt“ brachte. Im Zug verkündete Herr Dolar, dass wir in Prag Protokolle anzufertigen haben. Es gab aber auch lustige Dinge, die wir im Zug erlebt haben, z.B. einen Servicemann, der einen kleinen Wagen vollgepackt mit Fressalien in bestimmten Zeitabständen immer wieder vorbeischob und sogar die Schlafenden zum Kauf seiner Fracht zu „überreden“ versuchte.

Gegen 13.30 Uhr kamen wir an der tschechischen Grenze an. Dort ging es richtig turbulent zu. Als erstes kamen zwei deutsche Zollbeamte. Diese interessierten sich aber weder für uns noch für unser Gepäck, erst recht nicht für unsere Pässe, und so sind sie ohne zu gucken vorbeigelaufen. Kurz darauf kamen vier deutsche und sofort danach vier tschechische Zollbeamte, die uns nacheinander kontrollierten. Der Pass einer Mitschülerin wurde ganz genau unter die Lupe genommen, da sie Griechin ist. Als ihr der Pass zurückgegeben wurde, waren wir alle sehr erleichtert, dass alle weiterreisen durften. Nun dauerte es nicht mehr lange, bis wir endlich unser Ziel erreichten: die “Goldene Stadt“ Prag. Dort angekommen wurden wir auf dem Bahnsteig von einer Lehrerin der Prager Schule empfangen. Diese führte uns zu den Schülerinnen und Schülern, die in der Eingangshalle auf uns warteten. Für einige von uns war dies ein spannender Augenblick, denn einige lernten endlich diejenigen persönlich kennen, die sie bisher nur vom Bild kannten. Dann war wieder Kofferschleppen angesagt. Raus aus der Bahnhofshalle auf den Bahnhofsvorplatz und durch einen Park zur Straßenbahn. Wir wurden aufgefordert auf unsere Taschen aufzupassen, da sich sehr viele zwielichtige Gestalten in Bahnhofsnähe aufhielten. Mit der Straßenbahn sind wir eine Station gefahren. Von da aus mussten wir einen steilen Berg mit unseren Koffern bezwingen, dann kamen wir endlich völlig erschöpft zur Pension, die wir 9 Tage bewohnen wollten. Als wir endlich die Schlüssel für unsere Zimmer erhielten, stellten wir erleichtert fest, dass wir eine Etage für uns alleine hatten.

Abends haben wir dann bei einem Bummel durch die Stadt erste Eindrücke vom Treiben auf dem Wenzelsplatz und in der Altstadt gesammelt. Am nächsten Tag haben uns die Prager Schüler um 10.00 Uhr abgeholt und sie haben uns dahin geführt, wo man abseits des Touristenstroms günstig einkaufen, essen und trinken kann. Abends haben wir dann ohne die Prager eine Disco besucht, denn durch die zentrale Unterbringung hatten wir die Möglichkeit, das Prager Nachtleben kennen zu lernen. Sonntag hieß es: „Besichtigung der Prager Burg“. Nach der Besteigung des kleinen Eiffelturms (der große Bruder steht in Paris) haben wir uns die große Wachablösung vor der Burg angesehen. Anschließend hatten wir eine Führung und sahen uns den St. Veits Dom und den Königspalast an.  Das Innere einer tschechischen Handelsbank haben wir am Montagmorgen kennen gelernt.

Anschließend stand ein erster Besuch unserer Partnerschule auf dem Programm. Mir ist besonders aufgefallen, dass nur berechtigte Personen die Schule betreten durften. Im Winter sind die Schüler verpflichtet, ihre Schuhe am Eingang zu wechseln, da sie sonst die Schule verunreinigen.

Begrung_durch_die_Schulleitung
Begrüßung durch die Schulleiterin (1. v. r.)

Gruppenbild_vor_Schloss_Troja
Gruppenbild vor dem Schloss Troja

Am Dienstag haben wir das “Schloss Troja“ in Prag besichtigt, diesmal ohne Führung. Bevor wir durchs Schloss gehen durften, mussten wir Filzpantoffel über unsere Schuhe ziehen. Wir konnten nun selbst durch die Gänge laufen bzw. schlurfen und uns die Bilderausstellung anschauen, die zur Zeit im Schloss gezeigt wurde. Dies hat viel Spaß gemacht. Anschließend gingen wir in den nahe gelegenen Prager Zoo. Im Zoo teilten wir uns in kleine Gruppen und liefen durch die Anlage. Leider haben wir nicht die drei Tiere gefunden, für die die Handelsakademie eine Patenschaft übernommen hat. Abends sind wir dann ins “Schwarze Theater“ gegangen und danach auf eine “Soulparty“.  Eine Besichtigung des Schlosses Konopischt (ca. 40 km außerhalb von Prag) stand am nächsten Tag auf dem Programm. Eine nette alte Dame hat uns im Wohnsitz des österreichisch–ungarischen Thronfolgers Franz Ferdinand durch die Wohn- und Schlafräume, die noch mit Originalmöbeln bestückt sind, geführt.  Am vorletzten Tag wurden wir alle in die Prager Handelsakademie eingeladen, um uns einen Vortrag anzuhören über das Schulwesen, das Bankwesen und die Entwicklungsgeschichte des Geldes in Tschechien. Die Lehrerin Frau Barnetova hat die ganze Zeit gedolmetscht, da der Vortrag in tschechischer Sprache gehalten wurde.

Den letzten Tag verbrachten wir außerhalb von Prag. Zuerst haben wir eine Glasfabrik besichtigt, wo einige von uns Glas blasen durften. Ich hätte nie gedacht, dass es in einer Glasfabrik so heiß ist. Die Leute dort arbeiten unter sehr harten Bedingungen. Sie haben ein tägliches Arbeitspensum, das sie zu erfüllen haben, und dies bei der extremen Hitze und dann für wenig Geld. Von 700,00 DM im Monat kann man in Deutschland keine Familie ernähren. Trotzdem sind die Leute froh, dass sie Arbeit haben und sich und ihre Familie “über Wasser halten“ können. Nach diesem tollen Einblick in die Glasfabrik fuhren wir mit dem Bus zur Stadt Kutna Hora. Dort hat uns der Führer die St. Barbarakirche gezeigt und später auch das Silberbergwerk. Die Besichtigung des Bergwerks war der Höhepunkt des Tages, denn wir mussten über unsere Sachen eine weiße Kutte ziehen. Das war sehr unangenehm, denn die Kutten waren feucht. Dann gab es für jeden eine Taschenlampe und einen Helm. Wie eine Schar kleiner Wichtelmännchen machten wir uns auf den Weg ins enge Bergwerk. Der Führer hat uns zweimal darauf hingewiesen, dass Leute mit Platzangst oder mit Herzproblemen nicht ins Bergwerk gehen sollten. Glücklicherweise konnten alle mitgehen. Die Gänge waren so eng, dass korpulente Leute stecken bleiben würden, und zurück geht es auch nicht, zudem war es auch sehr feucht. Trotzdem hat die Besichtigung viel Spaß gemacht. Unvorstellbar, unter welchen Bedingungen die Leute damals gearbeitet haben.

wichtel








Die Wichtelfrauen und -männer kommen

Heute ist der 05.06.1999. Leider müssen wir Prag verlassen, denn die neun Tage sind leider schon vorbei. Ich kann sagen, dass es uns allen doch sehr gefallen hat und möchte mich bei den Lehrern Frau Dudda und Herrn Dolar für die gute Planung und Organisation im Namen aller bedanken. Wir würden uns freuen, wenn der Kontakt zur Partnerschule nicht abbrechen würde.

Nun eine kleine Information dazu, was “Ahoj“ im deutschen bedeutet. Es heißt: “Hallo“ oder auch “Tschüs“, und wenn ihr demnächst ein Ahoj in unserer Schule hört, dann könnt ihr den betreffenden Schüler mal fragen, wie es in Prag war.

 

 

 

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