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Europaschule

Bei der DiskussionBrennende Wohnviertel in London oder Paris, Hunderttausende auf den Straßen in Madrid oder Athen, gesellschaftliche Umwälzungen verabredet per Twitter und Facebook in mehreren Staaten der arabischen Welt, aber auch Occupy in New York, London und Berlin oder deutlich wahrnehmbare Anti-Acta-Demonstrationen in nahezu allen Ländern Europas – seit einiger Zeit formiert sich (Jugend)protest, mischen sich die Menschen wieder ein und fordern mehr Beteiligung an politischen Entscheidungsprozessen.

Bei der DiskussionBrennende Wohnviertel in London oder Paris, Hunderttausende auf den Straßen in Madrid oder Athen, gesellschaftliche Umwälzungen verabredet per Twitter und Facebook in mehreren Staaten der arabischen Welt, aber auch Occupy in New York, London und Berlin oder deutlich wahrnehmbare Anti-Acta-Demonstrationen in nahezu allen Ländern Europas – seit einiger Zeit formiert sich (Jugend)protest, mischen sich die Menschen wieder ein und fordern mehr Beteiligung an politischen Entscheidungsprozessen.

Dies war der Anlass für die Europa-Union Herne, dem Thema „Jugendproteste in Europa“ genauer auf den Grund zu gehen. Als langjähriger Kooperationspartner bot sich natürlich das Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung als „Europaschule in NRW“ an – und so stellten die Geschäftsführerin des Kreisverbands Herne der Europa-Union, Kirsten Eink, und die Europakoordinatorin am BK, Barbara Koßmann, eine Podiumsdiskussion unter dem bewusst provokanten Titel „Randale oder Revolution?“ auf die Beine, die ein möglichst breites Spektrum von Personen versammeln sollte, die mit Jugendprotest befasst sind:

Gesprächsleiter der Podiumsdiskussion
Unter der Gesprächsleitung von Ute Eickenbusch, Redakteurin der WAZ, diskutierten Klaus Pedoth vom Netzwerk „attac“, Frank Kaiser, Leiter der Bereitschaftspolizei in Bochum, und Willi Karasch, Sozialarbeiter im Herner Jugendzentrum „Die Wache“.

Zuvor begrüßten im bis auf den letzten Platz gefüllten größten Raum der Schule der stellvertretende Schulleiter Reinhard Konopka und Dr. Roland Kirchhof, Vorsitzender des Kreisverbands Herne der Europa-Union die zahlreich erschienenen Schülerinnen und Schüler und die in großer Zahl anwesenden Gäste. Außerdem wurde im Rahmen einer kurzen Multimedia-Präsentation die Chronik der Protestbewegungen in der deutschen Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg als Einstieg in Erinnerung gerufen.

Was sich dann entspann, war eine lebhafte Diskussion, die immer wieder neue Wendungen nahm, wobei Impulse dazu vielfach aus dem engagierten Publikum kamen. Während schnell Konsens war, dass Protest ein fester Bestandteil gelebter Demokratie sein muss, wurde „Randale“ als destruktiv und den derzeitigen Protestbewegungen gerade nicht entsprechend abgelehnt.

Über die Formen der Einmischung konnte bei dem so unterschiedlich besetzten Podium keine Einigkeit herrschen: So entbrannte eine Kontroverse zwischen dem Vertreter von attac und dem Vertreter der Polizei darüber, was an Protestformen politisch erlaubt sein sollte und was juristisch tatsächlich erlaubt ist – und es war für die Zuhörenden außerordentlich spannend, die Positionen hierzu einmal aus erster Hand und nicht gefiltert durch die Medienberichterstattung präsentiert zu bekommen. Quasi „zwischen den Fronten“ konnte der Sozialarbeiter darüber berichten, welche konkreten Projekte vor Ort dabei helfen, Randalebereitschaft in Perspektivfindung zu verwandeln, und dies mit sehr authentisch mitgeteilten Erfahrungen aus der Arbeit mit „rechten“ Jugendlichen belegen.

Dass die inhaltliche Sicht auf politische und wirtschaftliche Entwicklungen und damit die Positionierung der Proteste nicht gleich sein würde bei allen Beteiligten, war klar und überhaupt erst Voraussetzung für einen Abend, an dem die Zeit scheinbar verflog, so dass am Ende die Moderatorin die Diskussion beenden musste.

Politisch interessierte Schülerinnen und Schüler des BK-HerneDennoch waren sich alle in einer Sache einig – und ein Gast brachte es abschließend auf den Punkt: Wenn sich Gesellschaft weiter entwickeln soll, ist es geradezu die Pflicht jeder neuen Generation, gegen das Bestehende zu protestieren und Dinge verändern zu wollen, weil aus Stillstand keine neuen Perspektiven erwachsen würden. Genau die seien aber notwendig, wenn aus Protest nicht Randale werden solle. Kleines Aperçu am Rande: Ein Zuhörer richtete an unsere Schülerinnen und Schüler die provokante Frage, warum sie nicht aufbegehren würden; schließlich gehörten sie als Schüler eines Berufskollegs doch zu denen ohne Perspektive. Die Reaktion war eindeutig: einstimmiger Protest gegen diese offensichtlich auf Unkenntnis beruhende Einordnung als Restschüler und Systemverlierer. Und es stimmt ja: Wer abends, während im Fernsehen ein Fußballländerspiel übertragen wird, in der Schule an einer politischen Podiumsdiskussion teilnimmt, ist eines sicher nicht, nämlich perspektivlos.

Denn allein der Abend schon hat verschiedene Perspektiven demokratischer Willensbildung und Beteiligung aufgezeichnet und darf sicher als weiterer Höhepunkt in die Chronik der langen Zusammenarbeit von Berufskolleg und Europa-Union eingetragen werden.

Christopher Wulff

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