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Ein Bühnenstück, das sich der Staatschulden und Eurokrise annimmt? Bislang war das so noch auf keinem Spielplan zu sehen. Das Thema scheint viel zu komplex und entbehrt jedes sinnlichen Reizes.

theaterprojekt2Ein Bühnenstück, das sich der Staatschulden und Eurokrise annimmt? Bislang war das so noch auf keinem Spielplan zu sehen. Das Thema scheint viel zu komplex und entbehrt jedes sinnlichen Reizes.

Thomas Nufer, Regisseur und Autor und Dirk Schubert, europaerfahrener Projektentwickler und –leiter aus Münster stellten sich der Herausforderung. Sie entwickelten und inszenierten ein überaus witziges, schräges und packendes Bühnenstück besonders für Jugendliche und junge Erwachsene mit dem Titel „Die Euro-WG – wo Geld ist, ist es schön". Indes: Das Modellprojekt geht über ein Bühnenstück hinaus. Dort werden die Komponenten Theater, Bildungsarbeit und wissenschaftliche Auswertung verknüpft.

Das von der Europa-Union NRW getragene und durch die Stiftung Mercator, den Sparkassenverband Westfalen-Lippe und den Rheinischen Sparkassen- und Giroverband geförderte Modellprojekt wurde nun auch an unserer Schule für alle Unterstufenklassen des Bildungsgangs „Höhere Berufsfachschule" realisiert. So hatten über 100 Schülerinnen und Schüler nach einer unterrichtlichen Einführung in die Thematik der Wirtschafts- und Finanzkrise am Freitag, den 29. November 2013 die Möglichkeit, durch die Projektteilnahme ihre Kenntnisse auf eine kreative und unkonventionelle Art zu vertiefen.

Die Vorbereitungen gehen bis ins vergangene Jahr zurück. Die Verantwortlichen, der Landesvorsitzende der Europa-Union NRW und Europaminister a.D. Wolfram Kuschke, Dirk Schubert und Thomas Nufer haben lange darüber nach gedacht, wie man Jugendliche für das sperrige Thema der Wirtschafts- und Finanzkrise in der EU sensibilisieren kann.

Das Thema Europa versprüht augenblicklich nur geringe Anziehungskraft. Europa und der Euro werden auch von jungen Menschen als zunehmend verunsichernd und als Bedrohung der eigenen Lebenssituation erlebt. Die allgegenwärtigen Euro-Untergangszenarien verdrängen jedoch wichtige Chancen, die ihnen Europa bietet.

Die Schauspieler im Stück stehen stellvertretend für vier europäische Länder und deren Überlebens- und Finanzprobleme in ihrer WG. Es wird unablässig gestritten, diskutiert, gekocht und geliebt. Die unterschiedlichen Lebenseinstellungen und Geldmentalitäten führen zu bisweilen grotesken Verrenkungen und Erklärungsmodellen. Doch überträgt man den Makrokosmos der EU in dieser Weise auf den Mikrokosmos der WG, wird jedem klar, wie sehr dieses brisante Thema unmittelbar in unser Leben eingreift.

theaterprojektZwei Mal trat ein Schauspieler aus der Bühnensituation heraus und diskutierte mit den Schülerinnen und Schülern und dem stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisverbandes der Europa-Union in Herne, Herrn Jörg Höhfeld. Er verdeutlichte, wie ein Europaengagement jungen Menschen konkret nützen kann und beantwortete Fragen zu europapolitischen Themenstellungen.

Seit vielen Jahren setzen Dirk Schubert und Thomas Nufer in ihren Vorhaben kreative Methoden ein, um gesellschaftlich relevante Themen zur Sprache zu bringen. Für die Euro-WG konnten sie ein engagiertes Schauspielteam gewinnen, darunter Ludger Wördehoff vom Schauspielhaus Bochum sowie den Münsteraner Claus Becker.

Im Anschluss an das Theaterstück und die Diskussion füllten alle Schülerinnen und Schüler einen Fragebogen aus, der die Grundlage für eine sich anschließende wissenschaftliche Auswertung bildet.

Die Projektergebnisse werden vom Institut HeurekaNet aus Münster evaluiert und in einem Handlungsleitfaden für andere Institutionen aufgearbeitet.

Herne, den 01.12.2013 Barbara Koßmann

(Europakoordinatorin)