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Von langer Hand vorbereitet fand am 20. November 2007 ein kirchenpädagogischer Tag für die Abiturienten statt, der einmal mehr unter Beweis stellte, wie interessant es sein kann, sich einmal die breite Landschaft der Religiosität in diesem Lande anzuschauen.

Während alle vom Islam reden, hatten sich die Schülerinnen und Schüler überlegt, dass es genauso interessant sein kann, sich einmal im Bereich der christlichen Kirchen genauer umzuschauen. Und da das Gute ja bekanntlich nicht weit fern sein muss, entschloss man sich, eine Orthodoxe Kirche kennen zu lernen. Da bot es sich natürlich an, in die jüngst fertig gestellte griechisch-orthodoxe Kirche des Heiligen Dimitrios nach Herten zu fahren und anschließend dem Ikonenmuseum in Recklinghausen einen Besuch abzustatten.
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Schon beim Halten des Busses an der Haltestelle Hlg. Dimitrios in Herten staunten die Schülerinnen und Schüler nicht schlecht, weil die meisten von ihnen eine orthodoxe Kirche noch nicht bewusst gesehen hatten. Die helle Farbe, die runde Erscheinungsform, die vielen gestuften Dächer und die majestätisch wirkende Kuppel lassen diese Kirche wie ein Kleinod inmitten des Ruhrgebietsgrüns von Herten erscheinen.

Herr Pawlakudis von der griechischen Gemeinde begrüßte uns sehr herzlich und führte uns dann in der Kirche herum. Besondere Betonung legte er dabei auf die Ikonostase, die Bilderwand, die den Kirchenraum vom Allerheiligen trennt. Er erklärte uns, dass es eine festgefügte Ordnung in dieser Bilderwand gibt, und dass bestimmte Heilige immer an dem gleichen Platz zu finden sind, so die Christusikone, die Mutter-Gottes-Ikone, der hlg. Johannes sowie der Namenspatron bzw. die Namenspatronin der Kirche. Nach einem kleinen individuellen Erkundungsgang gab es dann noch eine Fragestunde: Warum es keine Orgel gibt, was der Adler für eine Bedeutung hat, warum die Fenster nicht bunt sind und wo das Taufbecken zu finden sei. Alles wurde genauestens beantwortet und wir hätten noch viel länger dort bleiben können, aber leider wartete die Führung im Ikonenmuseum auf uns.

Das Ikonen-Museum Recklinghausen, das im Jahr 1956 eröffnet wurde, ist das bedeutendste Museum ostkirchlicher Kunst außerhalb der orthodoxen Länder. Über 1000 Ikonen, Stickereien, Miniaturen, Holz- und Metallarbeiten aus Russland, Griechenland und anderen Balkanstaaten vermitteln einen umfassenden Überblick über die vielfältigen Themen der Ikonenmalerei und der Kleinkunst im christlichen Osten. Eine holzgeschnitzte Ikonostase gibt einen Einblick vom Standort der Ikonen in den orthodoxen Kirchen. Ein Besuch lohnt immer!

Und so haben die Schülerinnen und Schüler diesen Tag erlebt:

"Die griechisch-orthodoxe Kirche fand ich sehr schön, da ich noch nicht in dieser Art von Kirche war. Besonders die Ikonenbilder haben mir sehr gefallen, das sollte sich wirklich jeder mal ansehen."

"Der Vortrag des Referenten, der uns über die Kirche informierte, war sehr interessant, Weiterhin beeindruckte mich die Gestaltung der Kirche, wie sie aus Blattbgold verziert war und einen sehr edlen Eindruck auf mich machte."

"Die griechisch orthodoxe Kirche gefiel mir sehr gut, darüber hinaus beantwortete der Referent uns jede Menge Fragen. Besonders interessant fand ich die Architektur und die Einrichtung dieser Kirche. Aber auch das Ikonenmuseum gab interessante Dinge von sich preis. Wir genossen eine Führung, durch die wir am Ende sehr viel schlauer waren."

"Der künstlerische Aufbau der Kirche hat mich besonders angesprochen. All die farbenfrohen Ikonen, die fast an jeder Wand hängen, haben mir das Gefühl der Harmonie und der Wärme gegeben (obwohl es in der Kirche sehr kalt war). Es war schon interessant, wie andere Gläubige über Heilige denken und wie sie sie verehren."

"Im Ikonenmuseum berichtete uns eine belgische Führerin, was es mit den Ikonen auf sich hat. Sie erzählte spannende, aber auch merkwürdige Geschichten zu ausgewählten Ikonen. Das war eine gelungene Ergänzung zur Besichtigung der Kirche."

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 Blick auf die Ikonostase in der
griechisch-orthodoxen Kirche
     Die Ikonoe des hlg. Dimitrios,
des Schutzpatrons der Kirche
    Vor dem Ikonenmuseum
in Recklinghausen

 

Gabriele Dudda
Berufskolleg Herne

(Photos: Jens Sander, HBFG 13 a)