Matthias Kneip zu Gast am Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung mit seinem Programm „Vier Stadien – vier Städte. Polen stellt sich vor!“
Zwar hält die Nationalmannschaft noch Winterschlaf und der Sommer scheint weit weg, aber ehe man sich versieht, rollt plötzlich doch schon der Ball und wir werden… - aber wir wollen nicht vorgreifen. Fußball-EM 2012 – dieses Ereignis wird zwei unserer europäischen Nachbarn, nämlich Polen und die Ukraine, für ein paar Wochen in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses und Bewusstseins rücken.
Dass die Fußballbegeisterung dabei unter Schülerinnen und Schülern besonders groß ist, muss nicht betont werden, ist aber für das Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung in seiner Eigenschaft als Europaschule in NRW Anlass, das Thema frühzeitig in den Blickpunkt zu nehmen, zumal derzeit das "Polen-NRW-Jahr" läuft, an dem sich die Schule auch mit verschiedenen Projekten beteiligt.
Zum Auftakt für 2012 war jetzt der Regensburger Schriftsteller, Publizist und Polenexperte Matthias Kneip zu Gast am Berufskolleg und präsentierte sein neues, speziell für Schulen erarbeitetes Programm „Vier Stadien – vier Städte. Polen stellt sich vor!“ Die vier polnischen Austragungsorte Warschau, Danzig, Posen und Breslau sind dabei Ausgangspunkte einer multimedial unterstützten literarischen Reise durch unser Nachbarland.Schülerinnen und Schüler verschiedener Klassen und Bildungsgänge und die Kultur-AG des BK Herne hatten sich in großer Zahl versammelt und warteten durchaus skeptisch auf das, was da kommen sollte: eine neunzigminütige Schriftstellerlesung würde durchzuhalten sein.
Dass eine solche dann doch viel spannender ist als eine gleichlange Klausur, dafür sorgte Matthias Kneip selbst, indem er eben keinen langweiligen Lichtbildervortrag ablieferte, sondern eine Reise zu unserem nahen und doch zugleich so unbekannten Nachbarn unternahm, während der vor allem das Anekdotische die gebannt lauschenden Schülerinnen und Schüler immer wieder mitnahm.
Kneip verstand es im besten Sinne der Pädagogik, seine Zuhörer „da abzuholen, wo sie stehen", fragte ihre Erfahrungen ab, um sie spontan in seinen Vortrag einzubauen, schaffte eine ausgezeichnet dosierte Mischung aus Lesung und freiem Erzählen und riss am Ende selbst die kritischsten Vertreter im Publikum mit seinem Humor, seiner Spontaneität und seiner Begeisterung für das Thema mit.
Dazu gab es Bilder nicht nur von den EM-Stadien, sondern auch von den polnischen Städten, die so gar nicht die vielfach noch immer verbreiteten Klischees von unserm armen, in der Entwicklung hinterherhinkenden Nachbarland bestätigen konnten. Kurz: Die Anwesenden wurden mitgenommen auf eine Reise voller Überraschungen, voller Staunen, die zum Lachen brachte und Appetit auf mehr machte – und die am Ende mit neunzig Minuten fast zu kurz war.
Dass Matthias Kneip auf seiner Tour durch NRW überhaupt am BK für Wirtschaft und Verwaltung in Herne Station machen konnte, verdanken wir der großzügigen Unterstützung durch RENOVABIS. Das ist die „Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa", eine Einrichtung der Deutschen Bischofskonferenz, die seit ihrer Gründung 1993 rund 17.500 Projekte in 29 Staaten Mittel-, Ost- und Südosteuropas mit fast 520 Millionen Euro unterstützt und vielfach erst möglich gemacht hat.
Partnerschaften zwischen Ost und West als Schritte zur europäischen Integration – das ist ein Weg, den Renovabis und das BK Herne mit jeweils unterschiedlichen Projekten seit Jahren gehen, weshalb es für unsere Schule eine möglicherweise auch für zukünftige Kooperationen glückhafte Fügung war, dass wir für den EM-Auftakt 2012 einen so geradezu idealen Partner finden konnten.
Christopher Wulff
(Europateam am Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung)
P.S.: Den Schülerinnen und Schülern, die nicht nur virtuell reisen möchten, bietet das BK Herne regelmäßig Austauschprojekte mit unserm Nachbarland Polen an: Noch in diesem Jahr gibt es ein Sport- und Gesundheitsprojekt mit dem Gymnázium Jiřiho Gutha-Jarkovského in Prag und der Zespól Skól Ponadgimnazjalnych Nr.2 in Wloszczowa. Das Projekt wird in Polen stattfinden. Und in 2013 wird HOPE (Herne-Olsztyn-Partnership-Exchange) wieder ins Rennen gehen mit einem Projekt, dessen inhaltliche Ausrichtung in den kommenden Wochen mit unseren Partnern vorbereitet wird.
Genauere Informationen zu beiden Projekten gibt es beim Europateam (Barbara Koßmann und Christopher Wulff, Raum E 104).
