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HBFG 11BAm 10. April 2014 haben wir mit unserer Klasse, der 11B des Wirtschaftsgymnasiums, eine Inszenierung von Franz Kafkas „Die Verwandlung “ im Studio des WLTs Castrop–Rauxel besucht. Das Studio des Westfälischen Landestheaters am Europaplatz ist ein sehr kleines, aber schönes Theater.

Da wir im Unterricht gerade Kafkas gleichnamige Erzählung behandeln, bot es sich an, die Inszenierung der Erzählung zu besuchen, die derzeit im WLT auf dem Spielplan steht. Die Aufführung war durchweg spannend und half uns sehr dabei, die eigentliche Lektüre zu verstehen.

In Kafkas Erzählung geht es um einen jungen Mann, der sich eines Morgens plötzlich in einen Käfer verwandelt hat. Zunächst hält er die Verwandlung für vorübergehend, stellt sich aber im Nachhinein den verschiedenen Konsequenzen seiner unfreiwilligen Metamorphose. Obwohl die Familie immer den Mittelpunkt seines Lebens gebildet hat, wird er von dieser nicht länger akzeptiert und als “Untier“ isoliert. Schließlich führt die Vernachlässigung des Verwandelten durch seine Familie zu dessen Tod.

Während der Aufführung im Theater war die Atmosphäre ruhig und angenehm. Daneben ließ uns die ebenerdige Bühne nahe am Geschehen sein, sodass die Beziehung zu den Darstellern intensiviert wurde. An dieser Stelle müssen wir ein besonderes Lob an die Schauspieler aussprechen: Sie wirkten authentisch und spielten ihre Rollen sehr gut!

Die Hauptfigur Gregor Samsa wurde auf zwei Schauspieler aufgeteilt. Diese sprachen die Eingangsszene im Chor. Hierdurch waren sich widersprechende Gedankengänge innerhalb der Person sehr gut nachvollziehbar. „Die Verwandlung“ spielt in mehreren Zimmern. Die Regie hat diese Problematik clever gelöst, indem sie Leinwände aufgestellt hat, hinter denen lediglich die Schatten der Schauspieler in den jeweiligen Räumen zu sehen waren. Die Szenen in Gregors Zimmer, in dem sich der berühmt-berüchtigte Käfer aufhielt, wurden in einem Puppenhaus nachgestellt und an die Wand projiziert. So musste kein Schauspieler in einem Käfer-Kostüm „gedemütigt“ werden, und die Ernsthaftigkeit der Textvorlage konnte beibehalten werden. Diese Umsetzung fanden die meisten von uns sehr gelungen.

Im Anschluss an die Vorstellung haben wir uns noch mit den Darstellern und dem Dramaturgen zu einer Nachbesprechung getroffen. Dabei wirkten die Schauspieler sehr sympathisch, da sie alle unsere Fragen freundlich und ehrlich beantworteten. Sie haben uns z. B. erzählt, wie die Proben ablaufen, wie sie es schaffen, umfangreiche Texte auswendig zu lernen und wo sie schon überall gespielt haben. Sie waren sehr geduldig und freuten sich sowohl über Lob als auch über Kritik. Die Nachbesprechung war auf jeden Fall lustig; wir haben viel gelacht.

Im Großen und Ganzen war der Besuch im WLT interessant und mit viel Spaß verbunden; außerdem „erspart“ er uns das Lesen des Buches.

Texterstellung: HBFG 11B

Redaktion: H. Offert

Weitere Informationen und Fotos der Inszenierung finden sich auf der WLT-Website:

http://westfaelisches-landestheater.de/repertoire/++/produktion_id/390/