"Wir sind zwar leider keine Aktionäre ..."

... durften aber trotzdem an der diesjährigen Hauptversammlung der E.ON AG teilnehmen.

Als Gäste angemeldet und freundlicherweise von E.ON mit VRR-Tickets und kostenlosen Eintrittskarten ausgestattet, durfte unsere gesamte gymnasiale Oberstufe (Klasse 12) - insgesamt 45 Schülerinnen und Schüler - an der diesjährigen Hauptversammlung am 04.05.2006 teilnehmen. Bei schönstem Sonnenschein kämpften wir uns mit öffentlichen Verkehrsmitteln bis zur Gruga-Halle vor, was gar nicht so einfach war, weil die Masse der Hauptversammlungsbesucher bereits am Essener Hauptbahnhof in die selbe U-Bahn wollte wie wir. Nach langem Anstehen und dem Passieren der Sicherheitskontrollen konnten wir endlich die Halle betreten.

Begriffe wie Vorstand, Aufsichtsrat, Jahresüberschuss, Bilanzgewinn, Dividendenausschüttung und Stimmrecht waren aus dem Unterricht des Leistungskurses Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen der letzten Wochen zwar bekannt, allerdings nur in der Theorie.

So war es sehr interessant, dem Bericht des Vorstandsvorsitzenden Dr. Bernotat zuzuhören; hier kam man in direkten Kontakt mit einem Unternehmen, das tatsächlich am "Rad der Wirtschaft" dreht und in der internationalen Energiepolitik stark mitmischt.

Es ging um Entscheidungen, von denen regelmäßig in den Wirtschaftsnachrichten berichtet wird, wie zum Beispiel das Übernehmeangebot an den spanischen Energieriesen Endesa, die damit verbundenen Genehmigungsverfahren durch die EU und die spanische Regierung.

Ihr Recht auf Wortbeiträge nahmen einige Vertreter von Schutzgemeinschaften der Kapitalanleger in Anspruch. Die Kritik an der Unternehmensführung hielt sich jedoch in Grenzen, zumal die Aktionäre eine Rekorddividende von 7,00 EUR pro Stückaktie bekommen, eine Dividende, die kein anderes DAX-Unternehmen zahlt. Da ist man doch zufrieden.

Wir müssen leider auf die Dividende verzichten, aber dafür durften wir uns am reichhaltigen Buffet (Würstchen und belegte Brötchen) bedienen.

Anette Grambow
(Berufskolleg Herne)