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Lehrerfortbildung in Erfurt - Miteinander und voneinander lernen:

Bildungspolitische Konzepte und kulturelle Lernorte in Thüringen - eine etwas sperrige Themenstellung, bei der man auf den ersten Blick vielleicht den übergreifenden Zusammenhang vermissen mochte. Auf den zweiten Blick verbarg sich hinter dieser Themenstellung jedoch ein Konzept, das sich alle Vorteile der Fortbildung vor Ort zu Nutzen machte. Wel che Möglichkeiten hatte Erfurt nun zu bieten? An drei Tagen, vom 25. – 27. März, trafen wir – d.h. die Kolleginnen und Kollegen Berkemeier, Hüsing, Brößkamp, Konopka, Müller und Liebelt – uns mit Kolleginnen und Kollegen von Berufskollegs aus ganz NRW sowie mit der schon traditionellen Delegation befreundeter dänischer Kolleginnen aus Kopenhagen in Erfurt und Umgebung. Dort lernten wir gleich in doppelter Hinsicht:

Lehrerfortbildung in Erfurt - Miteinander und voneinander lernen:

Bildungthumb_erfurt.jpgspolitische Konzepte und kulturelle Lernorte in Thüringen - eine etwas sperrige Themenstellung, bei der man auf den ersten Blick vielleicht den übergreifenden Zusammenhang vermissen mochte. Auf den zweiten Blick verbarg sich hinter dieser Themenstellung jedoch ein Konzept, das sich alle Vorteile der Fortbildung vor Ort zu Nutzen machte. Wel che Möglichkeiten hatte Erfurt nun zu bieten? An drei Tagen, vom 25. – 27. März, trafen wir – d.h. die Kolleginnen und Kollegen Berkemeier, Hüsing, Brößkamp, Konopka, Müller und Liebelt – uns mit Kolleginnen und Kollegen von Berufskollegs aus ganz NRW sowie mit der schon traditionellen Delegation befreundeter dänischer Kolleginnen aus Kopenhagen in Erfurt und Umgebung. Dort lernten wir gleich in doppelter Hinsicht:

Einerseits erfuhren wir Erfurt als Landeshauptstadt Thüringens mit seinen eigenen bildungspolitischen Konzepten und zugleich als Ort des Amoklaufs vor fast genau zwei Jahren. Und andererseits erlebten wir den Lernort Erfurt als Bildungs- und Handelsmetropole sowie als Nachbarstadt des klassischen Weimar und des nationalsozialistischen KZ Buchenwald. Ein ebenso volles wie forderndes Programm also, das Frau Beate Kaiser von der Konrad-Adenauer-Stiftung als Leiterin der Fachtagung in bewährter Kooperation mit dem Lehrerverband VLW entwickelt hatte.

Den Auftakt machte ein Referat zum Thema „Gewaltprävention – Zielsetzung und praktische Erfahrungen an Schulen in Thüringen“, in dem Frau Renate Salzmann die Bemühungen der Landesregierung darlegte, auf den Amoklauf vom April 2004 strukturell zu reagieren. Diese Anstrengungen manifestieren sich augenscheinlich in der neu geschaffenen „Koordinierungsstelle Gewaltprävention im Thüringer Innenministerium“, deren Leiterin die Referentin ist.

Zutage traten aber auch die handfesten Schwierigkeiten, mit denen eine „Koordinierungsstelle“ sich auseinander setzen muss: Sie kann an der Schnittstelle einer ganzen Reihe von Behörden auf unterschiedlichen Ebenen von Schule/Polizei/Jugendamt vor Ort bis zum Kultusministerium eben nur anregen und koordinieren. Wie sehr diese Gewalttat am Gutenberggymnasium die Erfurter immer noch beschäftigt, ist an den neu aufgeflammten Kontroversen zum zweiten Jahrestag des Amoklaufs abzulesen.

Dass das Thema Gewaltprävention nicht das einzige Problem der thüringischen Kolleginnen und Kollegen ist, erläuterte Hans-Georg Roth, Ministerialrat im Kultusministerium. Als Bayer, der nach der Wende zur Reorganisation des Schulwesens nach Erfurt kam, zeigte er einen geschulten Blick für die Besonderheiten Thüringens. Hierzu gehört nicht nur die Regelschule (Klasse 5-10) als Kernstück des thüringischen Schulsystems. Eher nachdenklich machten die grundsätzlich anderen Berufsbedingungen der Lehrkräfte etwa mit zwangsweiser Teilzeitbeschäftigung, rigider Verbeamtungspraxis und Ostgehältern, die unter anderem als Reaktion auf das Wegbrechen der Schülerzahlen Mitte der 90er Jahre zu verstehen sind. Anders sieht es im Berufsschulwesen aus, wo mittlerweile Lehrkräfte mit attraktiveren Bedingungen angeworben werden.

Wie anders die schulischen Bedingungen sind, machte auch Frau Dr. Andrea Herz deutlich, die als Mitarbeiterin der „Landesbeauftragten des Freistaats Thüringen für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR“ über die Angebote für Schülerinnen und Schüler berichtete, sich mit der eigenen jüngsten Vergangenheit auseinander zu setzen.

Im Sinne des Themas der Fortbildung bemühten wir uns in der anschließenden Diskussion mit Frau Dr. Herz die wendebedingten Brüche gerade in der politischen Bildungsarbeit nachzuvollziehen und dabei auch die spezifisch ostdeutsche Perspektive zu verstehen: Thüringische Lehrerinnen und Lehrer vermittelten „von heute auf morgen“ nicht mehr marxistische Dialektik und Planwirtschaft, sondern demokratische Werte und soziale Marktwirtschaft - dieser Übergang vollzog sich ohne personale Wechsel oder Fortbildungsmaßnahmen in grundlegendem Umfang, sondern vielmehr „leise“, i.d.R. lediglich über die eingesetzten Lehrwerke.

Thüringische Geschichte und Mentalität in Form von leichterer Kost boten der Kabarett-Besuch („Alles wird gut! – eine Gruppentherapie“), eine Stadtführung durch das hervorragend restaurierte, geschlossene historische Stadtbild Erfurts - „mittelalterliches Bologna des Nordens“ - und die ortstypische Gastronomie auch jenseits der Rostbratwurst.

Beim Besuch des Konzentrationslagers Buchenwald bei eisigem Wind mischten sich in das berufliche Interesse an den Angeboten für Schülerinnen und Schüler schnell sehr persönliche Eindrücke und die Frage nach den Voraussetzungen und Möglichkeiten unserer Arbeit in der Schule. -

Während die Kolleginnen aus Kopenhagen mit diesen Eindrücken den Heimweg antraten, besuchten wir im Kontrast zu Buchenwald die nahe gelegene Klassikstadt Weimar.

Fazit: Die zunächst kompliziert anmutende Themenstellung schaffte es, die vielgestaltigen Möglichkeiten des Lernorts Erfurt und Umgebung erfolgreich in eine dreitägige Fortbildung zu integrieren, und ermöglichte uns so eine intensive und ergebnisreiche Fachtagung.

Thorsten Liebelt

 

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