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14. Punkt: Der Rhein-Herne-Kanal

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Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (www.wsv.de)


Verlauf

Der RHK verbindet auf einer Länge von 45 km den Rhein mit dem Dortmund-Ems-Kanal. Folgende Städte liegen entlang des RHK: Duisburg, Oberhausen, Essen, Bottrop, Gelsenkirchen, Herne, Recklinghausen und Datteln. Auf seiner Strecke muss der RHK einen Höhenunterschied von 36 m überwinden, wozu 5 Schleusen benötigt werden. Auf Herner Stadtgebiet gibt es davon zwei: die Schleuse in Wanne-Eickel (Punkt 12 WANNE) mit 8,50 m Stufenhöhe und diejenige in Herne-Horsthausen (Herne-Ost) mit 12,80 m Hubhöhe.

 

Baugeschichte und Bedeutung des Kanalsystems

Pläne, einen Kanal durch das flache Muldental der Emscher zu bauen, um so Westfalen mit dem Niederrhein und dem niederländischen Wasserstraßennetz zu verbinden, gehen auf das frühe 18. Jahrhundert zurück. Aber erst die stark zunehmende Industrialisierung (Bergbau und Schwerindustrie) seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts überzeugte Wirtschaft und Politik von der Notwendigkeit, Massen- und Schwergüter preiswert über ein umfangreiches Kanalnetz zu transportieren.

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1892 begannen schließlich die Arbeiten am Dortmund-Ems-Kanals (DEK), den Kaiser Wilhelm II in Dortmund 1899 feierlich eröffnete. Ein Seitenkanal (Zweigkanal) des DEK wurde von Henrichenburg in Richtung Rhein zwischen 1893 - 1896 gebaut, erreichte aber nicht den Rhein, sondern endete an der heutigen Bahnhofstraße in Herne. Auf der damaligen Kanaltrasse verläuft der heutige Emscherschnellweg A42 (Punkt 16 HERNE, Friedrich der Große in Horsthausen).

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Es folgten der östliche Teil des Lippe-Seiten-Kanals, der Dattel-Hamm-Kanal (1906 - 1914), der Mittellandkanal (1906 - 1915) und der Rhein-Herne-Kanal (RHK), wobei aber nicht der Seitenkanal an der Bahnhofstraße verlängert wurde, sondern nördlich von diesem ein neues Kanalbett gegraben wurde. Dieses fand seinen Anschluss an den Seitenkanal am Zechengelände Friedrich der Große (heute Industrie- und Gewerbegebiet, Punkt 13 HERNE). Die Verlängerung des Kanals von Herne bis zum Rhein - parallel zur Emscher - erfolgte 1906 bis 1914. Daher erklärt sich der Name: Rhein-Herne-Kanal. Der Seitenkanal verlor damit seine Bedeutung und wurde schließlich 1938 trocken gelegt.

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Der Wesel-Datteln-Kanal wurde schließlich 1931 vollendet.


Ausdruck des wirtschaftlichen Aufschwungs für die Montanindustrie des Ruhrgebiets wurde der größte europäische Kanalknotenpunkt in Henrichenburg bei Datteln, wo Dortmund-Ems-Kanal, Rhein-Herne-Kanal, Datteln-Hamm-Kanal und der Wesel-Datteln-Kanal zusammenkommen.

Mit diesem Kanalnetz wurde ein durchgehender Schifffahrtsweg von der aufstrebenden Industrieregion an der Ruhr bis zur Nordsee und über Berlin bis zur Oder geschaffen.

Das Rheinisch-Westfälische Industriegebiet hat, auf Deutschland bezogen, das zweitdichteste Wasserstraßen- und Hafennetz. Seit der Wiedervereinigung (1989) haben die Wasserschifffahrtswege eine neue Qualität gewonnen. Mit der Fertigstellung des Wasserstraßenkreuzes Magdeburg im Jahr 2003 wurde die Kanalschifffahrt unabhängig von den Hoch- und Niedrigwasserständen der Elbe. Die Industriegebiete der neuen Bundesländer (z.B. um Magdeburg) sind, wie auch Berlin, wieder durch Kanäle zu erreichen - und der Transport bis nach Polen nimmt mit der EU-Osterweiterung ab 1. Mai 2004 erwartungsgemäß an Bedeutung zu.

 


Eigentümer und Verwaltung

Eigentümer des Rhein-Herne-Kanals, wie aller Wasserstraßen, ist laut Grundgesetz die Bundesrepublik Deutschland. Die einzelnen Kanäle werden jedoch von eigenen Behörden (Wasser- und Schifffahrtsdirektionen) verwaltet.

 

Der Rhein-Herne-Kanal heute

Rund 80 Schiffe aus verschiedensten Ländern queren täglich das Herner Stadtgebiet auf dem RHK. Neben dem Dortmund-Ems-Kanal ist der RHK heute der zweitverkehrsreichste Binnenschifffahrtskanal.

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Quelle: Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes

Um den immer größer werdenden Schiffen, besonders den Schubverbänden mit einer Breite von 11,40 m, die Fahrt über den RHK zu ermöglichen, war der Ausbau des Kanals und der Schleusen notwendig geworden. In den 1990er Jahren erfolgte die Vertiefung und Verbreiterung der Fahrrinne, so dass seitdem Schiffe mit der Europanorm von mehr als 1350 Bruttoregistertonnen (BRT) und Schubverbände bis 185 m Länge die 12 m breiten und 190 m langen Schleusen passieren können.

 

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Die Schleuse Herne-Ost von Westen gesehen
Foto: Svea Hüppe und Mona Probst (2/2004)

Der Ausbau der ersten Schleusenkammer in Herne-Ost wurde 1989, derjenige der zweiten 1993 beendet. Die Tiefe beträgt 4 Meter.
Die Schleuse Herne-West wurde Mitte der 1980er Jahre geschlossen, da sie für die heutigen Schiffe zu klein geworden war. Die Schleuse Herne-Ost ersetzt diese, da sie mit zwei größeren Schleusenkammern ausgestattet ist. Allerdings müssen jetzt 12,80 Höhenunterschied überwunden werden.
Nach der Modernisierung des RHK werden von den ursprünglich sieben Schleusen nur noch fünf benötigt, was die Fahrtzeit erheblich verkürzt. Auch kann durch einen schnelleren Schleusenvorgang Zeit gespart werden. Ein Schleusenvorgang zweier Schiffe zur gleichen Zeit nimmt in Herne-Ost nur etwa 35 Minuten in Anspruch. Die Füllzeit der Kammer dauert 14 Minuten und das Leeren ca. 13 Minuten. Diese Angaben variieren je nach Bauart der Schleuse.

 

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Schleuse Herne-Ost
Fotos: E. Wührl (8/1993)


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Blick auf eine Schleusenkammer. Im Hintergrund ist das Industrie- und Gewerbegebiet Friedrich der Große zu sehen.
Foto: Svea Hüppe und Mona Probst (2/2004)

 

 

 

Freizeitwert des Kanals

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Hafen König Ludwig
Foto: E. Wührl (10/1989)

 

Mit der Stillegung der Zechen und dem Rückgang der Montanindustrie gingen die Transporte auf dem RHK stark zurück. Seitdem nimmt der Freizeitwert immer stärker an Bedeutung zu.

Hobbyfahrer schippern mit ihren Yachten oder Motorbooten über den Kanal und an den Ufern finden wir immer mehr Wassersportvereine, wie z. B. Kanuclubs oder Rudervereine (z. B. der TUW Recklinghausen direkt an der Schleuse Herne-Ost).

Da es im Kanal viele Fische gibt, sieht man bei Wind und Wetter Angler am Ufer sitzen, die auf Rotaugen, Schleie, Zander oder Barsche hoffen. Wenn Sie Glück haben, beißt auch mal ein Hecht oder eine Forelle an, die hier eher selten zu finden sind.

Nach den Vorgaben der Internationalen Bauausstellung (IBA) bietet der Kanal optimale Bedingungen für Jogger, Spaziergänger und Radfahrer. Auch ökologische Aspekte wurden im Kanalrandbereich berücksichtigt (u.a. Vermeidung von Spundwänden, stattdessen abgeflachte Uferböschung, Streuobstwiesen, Feuchtbiotope).

Ein beliebtes Ausflugsziel ist das Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop, das etwa 40 Radminuten von der Schleuse Herne-Ost entfernt liegt. Das Schiffshebewerk Henrichenburg bestand bis 1992 aus zwei Hebewerken, dem alten und dem neuen und einer Siedlung und verband erstmals den Rhein mit der Nordsee. Das alte Schiffshebewerk wurde am 11. August 1899 von Kaiser Wilhelm II. eingeweiht. Es war bis 1970 in Betrieb. Heute ist es ein Standort des Westfälischen Industriemuseums und bietet Einblicke in die Geschichte der Binnenschifffahrt und des Kanalwesens. In der Maschinenhalle können Besucher die Welt der Technik und des Dampfes entdecken. Außerdem gibt es ein Museumsschiff.
1985-1989 wurde eine neue Großschleuse als Sparschleuse errichtet. Zwei treppenförmig angeordnete Sparbecken ermöglichen eine Wasserersparnis von rund 50%. Diese Schleuse hat eine Nutzlänge von 190 m und eine Nutzbreite von 12 m.
Heute gehören zum Schleusenpark Waltrop das neue Hebewerk, die historische Schachtschleuse und die neue Schleuse. Damit bietet er in Europa ein einzigartiges, öffentlich zugängliches Ensemble der Hebewerkstechnik.


Anfahrt zur Schleuse Herne-Ost:

o mit dem ÖPNV: Bus 362 vom Bf Herne bis Maschinenbauamt oder Endstation Schleusenweg (Nordufer des Kanals)
o mit dem Pkw: Emscherschnellweg (BAB 42) Anschlussstelle Herne-Horsthausen, rechts in die Horsthauser Str., RHK überqueren und sofort wieder rechts einbiegen .

 

Quellen:

Internet:
www. wsv.de (Wasser- und Schiffahrtsverwaltung des Bundes)
www.industriedenkmal.de

Bücher:
Dege, Wilhelm: Großraum Ruhr, Braunschweig 1973
Schmidt, Olaf: Schlagader des Ruhrgebiets. Zur Geschichte des Rhein-Herne-Kanals. In: "Nichts ist so schön wie...", hg. v. Frank Braßel, Michael Clarke, Cornelia Objartel-Balliet. Essen 1991, S.93 - 99

Broschüren:
Stadt Herne: Der Rhein-Herne-Kanal, 1996 Stadt Herne: Natur in der Großstadt, 1999
Route Industriekultur, Kommunalverband Ruhrgebiet

 

Bearbeitet von

Svea Hüppe und Mona Probst (KAFM, 2004)

 

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