Damit haben die Schüler und Schülerinnen des Grundkurses Englisch der Jahrgangsstufe 12 nicht gerechnet. Alan Ayckbourn, der bekannteste und produktivste englische Dramatiker (mit 76 abendfüllenden Theaterstücken seit 1959), hat ihnen brieflich eine Reihe von Fragen beantwortet, die sich bei der Besprechung seines Stückes „A Small Family Business“ ergaben.
Da diese Komödie ein verbindlicher Text für das Zentralabitur 2013 ist, wollten die Schüler versuchen, ihre Interpretationsergebnisse durch den Verfasser selbst absichern zu lassen.
In ihrem „Letter to Alan“ fragten sie diesen u. a., woher er die Inspiration für die große Anzahl seiner Stücke nimmt, ob er mit seinen literarischen Texten die Gesellschaft verändern möchte und ob es Ähnlichkeiten zwischen den Charakteren in „A Small Family Business“ und realen Personen gibt.
In seinen ausführlichen und aufschlussreichen Antworten ermöglicht Alan Ayckbourn den Schülern Einblicke in seine „Werkstatt“ und macht deutlich, dass er nicht die Gesellschaft verändern, sondern Lesern und Zuschauern die Gelegenheit geben möchte, die Welt aus einem andern Blickwinkel zu sehen. Sehr interessant ist auch sein Hinweis, dass er bei der Gestaltung der Figuren in seinen Stücken zwar manchmal auf Menschen zurückgreift, die in seinem Leben eine Rolle gespielt haben, hauptsächlich jedoch auf eigene Charaktereigenschaften.
Auf jeden Fall wissen die Schüler jetzt, dass literarische Texte das Ergebnis von ein wenig Inspiration und einer Menge Arbeit sind und dass auch berühmte Schriftsteller sich nicht in einem Elfenbeinturm verschanzen, sondern durchaus Interesse am Austausch mit ihren Lesern haben.
Alles Weitere über „A Small Family Business“ und Alan Ayckbourn findet man auf der Website http://www.alanayckbourn.net/
Heinz Jürgen Offert
