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"Von der Zeche zur Akademie Mont-Cenis in Sodingen"

forum.jpgDer Strukturwandel in dem Stadtteil Herne-Sodingen: Dort, wo mehr als hundert Jahre die Zeche Mont-Cenis das Schicksal eines ganzen Stadtteils bestimmt hat, wurde am 1.10.1999 vom Bundespräsidenten Johannes Rau, vom Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen Wolfgang Clement und vom Oberbürgermeister der Stadt Herne Wolfgang Becker eine Akademie eröffnet, die neben einer Fortbildungsstätte auch die neue Mitte des Stadtteils Sodingen bilden soll.

Die Autoren:
3 Schülerinnen und 6 Schüler des Kursus Wirtschaftsgeografie (Gymnasiale Oberstufe 12/13) an dem Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung der Stadt Herne, der Student Oliver Wiese von der Universität Ilmenau, zuständig für den Videoclip, und Engelbert Wührl als Koordinator und Lehrer am Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung der Stadt Herne erzielten den 2. Preis im 4. Wettbewerb zur Geschichte im Ruhrgebiet im Rahmen von Historama Ruhr 2000, veranstaltet vom Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher e.V. und dem Kommunalverband Ruhrgebiet.

Preisverleihung am 24.06.00

Siegerehrung  Sieger Urkunde

Im ersten Referat bekommt der Betrachter mittels dreier Karten eine schnelle Orientierung bezüglich der Lage der Stadt Herne in Nordrhein-Westfalen (NRW), im Ruhrgebiet sowie des Standortes der ehemaligen Zeche und der neuen Akademie in Sodingen geboten. Außerdem beschreibt der Referent Philippe Voß die gute Erreichbarkeit der Akademie mit dem Auto und dem Öffentlichen Nahverkehr.

Das zweite Referat beschäftigt sich mit der Geschichte der Zeche und des Stadtteils Sodingen in Form einer bebilderten Chronologie. Französisches Kapital und Know how aus Lyon und Marseille ermöglichten 1872 die Gründung der Zeche Mont-Cenis. Die Namensgebung der Zeche geht auf den Tunnel durch den Col du Mont-Cenis in den Alpen zurück. Mit der Zunahme der Steinkohlenförderung steigt auch die Zahl der Belegschaft und mit ihr wiederum wächst die Zahl der Siedlungen im Stadtteil Sodingen. Neben der Direktorenvilla zeigt der Autor Engelbert Wührl die Steigerhäuser und die Häuser der Arbeiter in Fotos und deren Lage in Karten.
Die Arbeitsbedingungen der Bergleute unter Tage zeichnete sich durch schwere körperliche Arbeit aus. Die Gefährlichkeit der Arbeit belegen die Grubenunglücke, die auf den Friedhöfen dokumentiert sind. 
Der Bergbau bestimmte das Leben im Stadtteil – auch die Freizeit. So war es üblich, dass die Mannschaft eines Fussballvereins vorwiegend aus Bergleuten der Zeche bestand.
Dem Aufkommen des preiswerten Erdöls in den 60er Jahren war die deutsche Steinkohle nicht gewachsen. Der Rückgang der Steinkohlenförderung bedeutete zunächst Zusammenlegung mit einer benachbarten Zeche (hier „Friedrich der Große“ 1973) und schließlich Stillegung 1978.

Im dritten Referat beschreibt Dirk Dittrich ausführlich die Geschichte der Zeche Mont-Cenis. Dazu gehören die technischen Schwierigkeiten, die Förderung, die Belegschaft und die Entwicklung der Anzahl der Betriebswohnungen.

Im vierten Referat zeigt Ralf Reng die enge Verbindung der Belegschaftsentwicklung der Zeche und der Stadtteilentwicklung auf: vom Dorf zum Industriestadtteil. Neben neuen Siedlungen wird der Fluss Emscher zum Abwasserkanal umgebaut. Für den Abtransport der Kohlen benötigten die Zechen einen Eisenbahnanschluss (ab 1847) bzw. den Rhein-Herne-Kanal ab 1914. Die Bahnhofstraße zwischen Bahnhof und dem alten Dorfkern an der Kreuzkirche entwickelte sich rasch zur Hauptgeschäftsstraße und Herne bekam 1897 die Stadtrechte. Eine bebilderte Auflistung von Bergbauüberresten verdeutlicht am Schluss des Berichts, wie stark der Bergbau im Bewusstsein der Bevölkerung verankert ist.

Im fünften Referat verweist Nadja Gröteke auf die Krisensituation nach der endgültigen Stillegung der Zeche 1978: Erst stribt die Zeche, dann der Ort. Die kaufkraftstarke deutsche Bevölkerung wandert ab und Ausländer ziehen zu. Ausserdem stellt sich die Frage, was man mit einer großen Zechenbrache mitten im Ort machen soll. Die Antwort kommt mit der Internationalen Bauausstellung (1989 – 1999), die sich die ökologische, ökonomische und soziale Erneuerung der Emscherregion zum Ziel gesetzt hat. Danach werden solche Projekte finanziellgefördert, die die o.g. Qualitätskriterien erfüllen.

Im sechsten Referat stellt Tobias Mayer das Ergebnis eines internationalen Wettbewerbs vor: die Akademie. Die Architekten stammen aus Lyon wie damals die Gründer der Zeche. Unter einem riesigen Dach, dem größten Solardach der Welt, befinden sich ein Hotel, eine Fortbildungsakademie, eine Bibliothek, die städtische Verwaltung, ein Casino und ein Bürgersaal. Die Akademie bildet somit den Kern für den neuen Stadtteil.

Auf die ökologischen Besonderheiten der Architektur macht Tobias Markmeyer im siebten Referat aufmerksam: Neben dem Solarstrom wird das unterirdische Grubengas für die Heiz- bzw. Stromenergie genutzt, mit der die Akademie und die umliegenden Wohnhäuser versorgt werden. Unter dem Glasdach der Akademie soll ganzjährig ein Mittelmeerklima für das Wohlergehen der Besucher sorgen.

Die fortschrittliche Architektur stößt aber nicht bei allen Bürgern auf Gegenliebe. Dies haben Janine Rhein und Cornelia Kontek in einer Umfrage festgestellt und im achten Referat beschrieben. Die moderne Architektur ist gewöhnungsbedürftig. Der Strukturwandel ist nicht nur ein wirtschaftlicher und ökologischer Vorgang, sondern auch ein mentaler Prozess.

 

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 Inhaltsverzeichnis

  • Lagebeschreibung der Akademie Mont-Cenis (Philippe Voß)
  • Chronologie der Zeche Mont Cenis und des Stadtteils Sodingen (E. Wührl)
  • Geschichte der Zeche Mont Cenis in Sodingen (1872 – 1978) (Dirk Dittrich)
  • Die Zeche verändert den Stadtteil - Herne-Sodingen in Fakten und Zahlen (Ralf Reng)
  • Die Zeit zwischen Stilllegung und Neuanfang (1978 – 1990) und die IBA Emscher Park (Nadja Gröteke)
  • Architektur der Akademie (Tobias Mayer)
  • Die ökologische Konzeption der Akademie (Tobias Markmeyer)
  • Die neue Mitte Sodingens. Wird die neue Mitte den Bedürfnissen der Bürger gerecht? (Janine Rhein, Cornelia Kontek)
  • Die Reden des Bundespräsidenten Johannes Rau und des Ministerpräsidenten Wolfgang Clement beim Finale der Internationalen Bauausstellung in der Akademie in Herne-Sodingen am 1.10.1999
  • Speech held by the Federal President Johannes Rau on the occasion of the final of the International Building Exhibition Emscher Park on 1 October 1999 in Herne (B. Schneider: translation and summary)
  • Ruhrgebietssongs der RAP-GRUPPE aus Herten - Leitung: Frau S. Weißenberg (Videoclip von Oliver Wiese) 
  • Von Z nach A - von der Zeche Mont-Cenis zur Akademie Mont-Cenis
  • From Z to A - from the Mont-Cenis Coal Mine to the Mont-Cenis Academy
  • (E. Wührl; Translation: Chr. Wulff) Anhang: Publikationen im Fach Wirtschaftsgeografie

EUROPÄISCHES BILDUNGSPROJEKT
Herne, Juni 2000

Summary
The authors: nine students (three females, six males) of the Economic Geography course at the Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung in Herne; university student Oliver Wiese of Ilmenau University, who was in charge of the video clip; and Engelbert Wührl, teacher at the Berufskolleg and coordinator of the project.

The topic: Structural change in Herne-Sodingen, a suburb of Herne. At a site where for more than one hundred years the Mont-Cenis coal mine determined the fate of an entire district, an academy was opened by Federal President Johannes Rau, by the chief minister of Northrhine-Westphalia, Wolfgang Clement, and by the mayor of Herne, Wolfgang Becker, on October 1, 1999. Apart from housing an education centre the academy is meant to become the new heart of the district of Sodingen.

With the help of three maps the first report offers a quick orientation concerning the location of Herne in Northrhine-Westphalia and in the Ruhr-Area. The site of the former coal mine and of the new academy within Sodingen can also be observed. Furthermore, author Philippe Voß points out that the academy is within easy reach by both private and public transport.

The second report contains an illustrated chronology. It deals with the history of the coal mine and of the suburb of Sodingen. French money and know-how from Lyon and Marseille facilitated the foundation of the Mont-Cenis coal mine in 1872. The name of the mine goes back to the tunnel under the Col du Mont Cenis in the Alps. Following an increasing output of hard coal the workforce grew. As a consequence the number of housing estates in Sodingen rose. Author Engelbert Wührl presents both the villa of the director and houses of pit foremen and pit workers using photographs and maps.
Underground mining mainly meant hard physical labour. Pit accidents documented at local cemeteries give proof of the dangerous work. Mining determined the daily routine in the suburb - including leasure time activities. It was, for example, normal that a local soccer team was mainly made up of miners.
However, German hard coal could not compete with inexpensive oil in the 1960s. The reduction of the coal output first meant that Mont-Cenis had to merge with a neighbouring coal mine in 1973 (in this case: ?Friedrich der Große?). Finally it meant closure in 1978.

In the third report Dirk Dittrich concentrates on the history of the Mont-Cenis coal mine. This includes technical difficulties, extraction, the workforce, and the development of housing schemes for employees.

In the fourth report Ralf Reng shows the close connection between a gro-wing workforce and the development of the district: from a village to an indu-strial suburb. New housing estates ari-se, the River Emscher is converted into a sewer. A railway link which was con-structed in 1847 is used for transporta-tion and from 1914 onwards the coal can also be transported by boat via the Rhine-Herne-Canal. The ?Bahn-hofstraße?, the street connecting the railway station with the former centre of the village near the Kreuzkirche, quickly becomes the high street. In 1897 Herne is granted the town char-ter. At the end of the report an illustra-ted list of mining remains shows to what extent mining is embeded in the people’s awareness.

In the fifth report Nadja Gröteke concentrates on the crisis following the pit closure in 1978. First, the coal mine dies, then the town dies. German inhabitants with a lot of spending power leave the place, foreigners move into the area. And the question arises what should be done with the waste land in the centre of the town. The Internationale Bauausstellung (International Architecture Exhibition) Emscher-Park (1989-1999) provides an answer. Its task is the ecological, economic and social modernization of the Emscher-Region. Projects fulfilling these criteria are supported financially.

In the sixth report Tobias Mayer presents the results of an international competition: the academy. Its architects come from Lyon - as did the founders of the coal mine. In a huge glass envelope which includes the biggest solar roof in the world there are a hotel, an education centre, a library, offices of the local administration, a restaurant and a multi purpose hall. Thus, the academy has become the heart of the new district.

However - as Janine Rhein and Cornelia Kontek found out in a survey the results of which are presented in the last report - the forward-looking architecture of the academy is not welcome among all citizens. The progressive architecture needs habitation. The structural change is not only an economic and ecological process. People’s attitudes have to change, too.

[E. Wührl; Translation: Chr. Wulff]

 

 

 

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