Nicht enden wollende Flüchtingsdramen vor Lampedusa, Flüchtlingsströme durch einen verheerenden Bürgerkrieg in Syrien sowie rasant ansteigende Zahlen an Flüchtlingen aus dem Kosovo, Serbien und Albanien. Das Thema „Asylpolitik innerhalb der EU“ wird momentan viel diskutiert und von zahlreichen EU-Bürgern intensiv verfolgt. Kein Wunder - erleben doch mittlerweile viele Menschen hautnah in ihrer Nachbarschaft,
wie Schulen und Turnhallen zu Flüchtlingsunterkünften umfunktioniert, Hilfsprojekte gestartet und Bürgerinnen und Bürger zur ehrenamtlichem Engagement aufgefordert werden.
Auch bei den Schülerinnen und Schülern der beiden Europakurse in der Unterstufe der Höheren Berufsfachschule (teilweise selbst mit einer persönlichen Flüchtlingsgeschichte) herrschte reger Diskussions- und Informationsbedarf.
Höhepunkt und Abschluss der intensiven Auseinandersetzung mit dieser Thematik bildete nun am 04. März 2015 die Teilnahme an einem Online-Planspiel der planpolitik GbR in Berlin.
Die Schülerinnen und Schüler schlüpften dazu in die Rolle verschiedener Abgeordneter des Europäischen Parlaments aus sechs verschiedenen Fraktionen mit dem Ziel, einen Verordnungstext zum Thema „Lastenteilung innerhalb der EU“ zu entwickeln, dem die Mehrheit aller Abgeordneten zustimmt und welcher für die gesamte EU gelten soll.
Zur Vorbereitung nahmen die Teilnehmenden zunächst an einem Online-Quiz teil, informierten sich über die Ziele „ihres/ihrer“ Abgeordneten und verfassten eine erste Stellungnahme im Büro der Fraktion.
Das Planspiel selbst begann in einer ersten Phase mit dem Austausch der Fraktionskolleginnen und –kollegen untereinander und der Sammlung von Ideen zur Veränderung eines ersten Verordnungsentwurfes.
Die zweite Phase war als Ausschusssitzung konzipiert, in der die sechs Fraktionen aufeinandertrafen, um über die endgültige Fassung des Verordnungstextes zu verhandeln.
In der dritten Phase verglichen die Vorsitzenden der drei Ausschüsse die unterschiedlichen Kompromisslösungen und erarbeiteten daraus einen finalen Text.
Die abschließende Abstimmung war dann Bestandteil der vierten und letzten Phase.
Trotz einiger technischer Probleme arbeiteten die Teilnehmenden zielgerichtet und füllten ihre Rolle teilweise sehr engagiert aus. „Es war interessant, den Arbeitsalltag eines Politikers kennenzulernen und zu erfahren, wie Gesetze entstehen.“, beurteilte ein Schüler das Planspiel in der finalen Evaluationsrunde.
Barbara Koßmann
